05.10, 10:00–10:45 (Europe/Berlin), Bürgersaal
Für wissenschaftliche Veröffentlichungen wird oft Bildmaterial verwendet, um Forschungsergebnisse anschaulich darzustellen. Das sind zum Beispiel Illustrationen, Computergrafiken aus Simulationen oder Fotografien, die als Belege dienen. Die Urheberinnen werden jedoch selten angegeben. Während die Angabe der Autorinnen bei Büchern und viel häufiger für die Publikationen in Fachzeitschriften Standard ist, wird beim verwendeten Bildmaterial darauf verzichtet, wenn es selbst produziert wird. Auch bei Material von Dritten herrscht Unsicherheit bei der Nachnutzung, der Angabe von Lizenz- und Autoreninformationen. Vielfach ist die Quellenlage prekär. Bei Closed-Access-Veröffentlichungen in den Wissenschaftsverlagen gehen exklusive Nutzungsrechte an den Bildern an den Verlag über, sodass eine Verwendung für weitere Veröffentlichungen erschwert ist und Nutzungsentgelte anfallen.
Im Vortrag wird ein Lösungsansatz vorgestellt, bei dem die Urheberinnen ihr Bildmaterial über Wikimedia Commons veröffentlichen, um mit der freien CC BY-SA oder CC BY-Lizenz alle Freiheiten für die eigene Nachnutzung zu haben. Wissenschaftlerinnen können über die Metadaten das Material finden und werden für die urheberrechtskonforme Nutzung beim Download unterstützt. Über den Wissenschaftsbereich hinaus gibt es den Mehrwert der Nutzung für die interessierte Öffentlichkeit. Voraussetzung für die Akzeptanz in der Wissenschaft ist ein leichter, schneller Veröffentlichungsworkflow (der mit dem Upload-Assistenten bei Commons grundsätzlich gegeben ist) sowie ein arbeitsteiliges Vorgehen, das die Veröffentlichung von Redakteurinnen erlaubt, die nicht selbst Urheberinnen sind.
Alternativ wird für Daten und deren Postprocessing in Form von Bildern das Datenrepositorium der Universität Stuttgart (DaRUS) genutzt.
Auf der Projektseite wurde eine Handreichung mit Beschreibung der Workflows veröffentlicht: https://www.oa.uni-stuttgart.de/wissenswertes/projekte/pics4science/
Frage für die Diskussion: Inwieweit passen die in der Wissenschaft üblichen Workflows und Freigabeprozesse mit dem Community-Ansatz des Wikiversums zusammen?